Die steigenden Energiepreise und die Frage nach dem „Warum“?

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Spätestens der Blick auf die Abrechnung der Stadtwerke oder eines anderen Stromanbieters macht es deutlich: Günstiger wird der Betrieb der Elektronik in den eigenen vier Wänden nicht. Das eindeutige Gegenteil ist der Fall. Doch was steckt dahinter? Dreht es sich einzig um die Bankkonten der Energieriesen oder hat auch die Politik einen nicht unwichtigen Anteil an den steigenden Kosten?

Zum einen sind die Strompreise aller Anbieter seit 2000 Jahr um Jahr um genau 4,5 Prozent angestiegen. Einen gewichtigen Anteil dieses Anstieges geht zu Lasten des Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG. Mit diesem rechtlichen Vorstoß wird die Einspeisung von Energien aus erneuerbaren Energiequellen, wie Sonne und Wind, mit einem festen Preis für die Anbieter in das Stromnetzwerk garantiert. Diese Aufgabe erfüllt das EEG auch hervorragend, allerdingsSteigende Energiepreise und Ernergiekosten entstehen für den Endverbraucher hohe Kosten und nehmen dem EEG dadurch die ökonomische Effizienz. Anteil an dieser mangelnden Effizienz bilden zudem die vielen Ausnahmeregelungen für industrielle Stromabnehmer.

Aber auch steigende Netzentgelder und die hohen Kosten für Brennstoffe haben ihren nicht unwichtigen Anteil an den steigenden Preisen. Gleiches gilt für die jährlich gestiegenen Margenpreise der Stromanbieter selber. Die Behauptung, die Energiewende alleine wäre Schuld an den steigenden Preisen, ist also nicht richtig. Ihr alleine den schwarzen Peter zuzuschieben, wäre grob fahrlässig und auch nicht im Sinne unserer Zukunft. Der Wechsel auf erneuerbare Energiequellen ist auf die Dauer unumgänglich. Im Vergleich zu Brennstoffen bleibt der hier geforderte Preis nämlich konstant und die Umweltbelastungen sind deutlich geringer.

Wechsel zu erneuerbaren Energiequellen unumgänglich

Auch wenn es nicht nachhaltig geklärt ist, wie lange die Reserven an fossilen Brennstoffen ausreichen werden oder ob sich diese sogar zu Teilen bereits wieder in der Regeneration befinden, so ist es auf Dauer unumgänglich, die Umweltbelastungen durch unseren Energiehaushalt so gering wie nur möglich zu gestalten. Das ist auch spätestens seit 2000 der Bundesregierung bewusst gewesen. Deswegen zielt das EEG auch auf einen kompletten Wechsel auf umweltschonende, zuverlässige aber auch bezahlbare Energiequellen bis 2050 ab.

Ein solcher Umstieg ist natürlich mit hohen Kosten verbunden. Wir alle tragen Anteil daran. Zumindest in der Theorie. Mit der EEG-Umlage, die in den steigenden Strompreisen enthalten ist, werden die Betreiber von beispielsweise Windparks zur Stromgewinnung beim Unterhalt und der Einrichtung unterstützt. Die Kosten werden also direkt auf den Verbraucher umgelegt. Leider gibt es für die großen Abnehmer aus der Industrie eine ganze Reihe an Ausnahmeregeln, mit denen sich die EEG-Umlage umgehen lässt. Eine wichtige Aufgabe für die Bundesregierung ist es also in Zukunft, diese Ausnahmeregeln wieder abzuschaffen, damit auch wirklich jeder einzelne seinen Anteil an der Energiewende leistet.

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Die Zukunft liegt in unser aller Händen

Die anderen Einflüsse auf die steigenden Energiepreise sind allerdings auch nicht zu unterschätzen. Laut einer Veröffentlichung zu einer Studie an der Universität Potsdam ist das Endergebnis der Energiewende ungewiss und kann zu den unterschiedlichsten Zukunftsszenarien führen. Einen wichtigen Anteil am Endergebnis wird die rechtliche Steuerung durch die Politik haben. Mit der Richtung, die die Bundesregierung in Zukunft einschlagen wird und der Frage, ob ein eher dem sozialen Gemeinwohl oder der Wirtschaft wohlgesonnener Kurs gefahren wird, wird auch das Schicksal des EEG bestimmt werden. Aber auch die Geschwindigkeit, mit der die Preise der fossilen Brennstoffe und für CO2 in den nächsten Jahren steigen werden, ist sehr erheblich. Gerade dieser Aspekt ist allerdings annähernd unmöglich zu kontrollieren. Zwar bildet die Bundesrepublik Deutschland als Ganzes einen wichtigen Einflussfaktor auf dem weltweiten Energiemarkt, aber dieser Einfluss erscheint verschwindend gering im Vergleich zu Riesen wie China, den USA und Russland. Der Konflikt in der Ukraine und auf der Krim hat mal wieder bewiesen, wie schnell hier Preise steigen können.

Strom muss für jeden einzelnen bezahlbar sein

Auch wenn das EEG ein wichtiger Beitrag ist, den wir alle für unsere und unserer Kinder Zukunft zu leisten haben, so sollte niemand das wirtschaftliche Überleben und die eigene finanzielle Beweglichkeit opfern müssen.

Auch wenn die Preise der Energieanbieter hoch sind, so finden sich auch noch immer günstigere Anbieter. Allerdings ist es wichtig, hier genau zu vergleichen und die einzelnen Vor- und Nachteile der Anbieter zu prüfen.

Bei der Beachtung, den eigenen Strom bezahlbar zu halten, ist es allerdings ebenfalls wichtig, sich auch Gedanken über das Zustandekommen der eigenen Stromrechnung und des Strompreises zu machen. Nicht einmal jedem fünften Bürger der Bundesrepublik ist bekannt, wie sich die Strompreise überhaupt zusammensetzen und welchen Anteil staatliche Abgaben hieran haben. Der Hersteller Stiebel-Eltron befragte hierzu am Ende des letzten Jahres 1000 Testpersonen. Das Ergebnis der Umfrage finden Sie hier in zusammengefasster Darstellung.

Genauso wichtig ist es allerdings auch, den Stromverbrauch in den eigenen vier Wänden zu überdenken und zu Gunsten eines verringerten Verbrauchs, ohne dabei auf den gewohnten Luxus zu verzichten, zu lenken.

Bildquelle:
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