Der weibliche Zyklus weist durch verschiedene körperliche und psychische Anzeichen auf den Eisprung hin. Neben charakteristischen Veränderungen der Basaltemperatur und des Zervixschleims gibt es noch ein weiteres Symptom, das circa 20 Prozent der Frauen an sich beobachten. Hierbei handelt es sich um den Mittelschmerz. Er präsentiert sich als Ziehen oder Stechen im Unterbauch, je nach Seite des Eisprungs rechts oder links und tritt in der Zeit um die Ovulation auf. Ein häufig beobachteter Schmerz dieser Art in der Mitte des Zyklus spricht für einen erfolgten Eisprung und demnach für die Fruchtbarkeit einer Frau.
Der Mittelschmerz setzt ein Zeichen
Jede Frau, die ihn erlebt, beschreibt den Schmerz um den Eisprung herum etwas anders. Ärzte hören von einem Ziehen im Unterbauch, das schwer zu lokalisieren ist und von wenigen Stunden bis zu Tagen dauern kann. Der Schmerz wird von anderen Frauen als stechend beschrieben, kann einer Seite bzw. einem Ovar zugeordnet werden und wechselt monatlich oder auch unregelmäßig zwischen rechts und links. Ob der Eisprung schmerzen wird oder nicht, lässt sich nicht vorhersagen. Der Mittelschmerz kann auch unregelmäßig auftreten und sich mit beschwerdefreien Monaten abwechseln.
Woher der Mittelschmerz kommt
Wissenschaftler haben verschiedene Theorien, wie der Mittelschmerz ausgelöst wird. Da er vor dem Eisprung, mit dem Eisprung oder danach auftreten kann, gibt es mehrere potenzielle Ursachen. Auf dem Weg zum Eisprung reifen mehrere Follikel im Eierstock heran. Das größte dieser Eibläschen kann vor dem Eisprung einen beträchtlichen Umfang annehmen und durch die Spannung einen Schmerz am Eierstock auslösen. Eine andere Ursache kann das Platzen des Follikels beim Eisprung sein, das ebenfalls ein schmerzhaftes Gefühl am Ovar zur Folge hat. Eine dritte Theorie spricht für den Mittelschmerz nach dem Eisprung, wenn etwas Blut oder Gewebeflüssigkeit aus dem geplatzten Follikel austritt und das Bauchfell lokal reizt. Auf diesem Weg kann ein stechender, krampfartiger Schmerz seitlich im Unterbauch entstehen, der auf der rechten Seite sogar einer Blinddarmreizung ähnelt.
Wie Sie den Mittelschmerz für sich nutzen können
Der Mittelschmerz markiert die Zeit des Eisprungs für mindestens jede fünfte Frau. So erhalten Sie einen Anhaltspunkt für Ihre fruchtbaren Tage, der Ihnen zusätzlich einen Eisprung bestätigt. Natürlich haben auch Frauen ohne Schmerzen in der Mitte des Zyklus einen Eisprung. Sie bemerken ihn nur nicht so unmittelbar. Der Schmerz ist nicht immer für die Planung einer Schwangerschaft geeignet, da er auch nach dem bereits erfolgten Eisprung
auftreten kann. Somit wäre Geschlechtsverkehr zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich zu spät für eine Befruchtung der Eizelle. Am besten tragen Sie Ihren Mittelschmerz in Ihr Zyklusblatt ein, wenn Sie auch Ihre Basaltemperatur und Ihren Zervixschleim beobachten. So ergänzen sich die Symptome zu einer fundierteren Aussage zu Ihren fruchtbaren Tagen.
Wann Sie Ihren Frauenarzt aufsuchen sollten
Der Eisprung kann schmerzen, auch wenn nicht jede Frau diese Erfahrung macht. Achten Sie auf Ihren Körper und nutzen Sie die Zeichen, die er Ihnen gibt. Aber übersehen Sie auch keine Anzeichen für ein ernsthaftes medizinisches Problem. Der Mittelschmerz selbst ist harmlos. Sind Sie sich unsicher, ob Ihre Schmerzen wirklich nur mit der Ovulation zu tun haben, sprechen Sie bei der nächsten Untersuchung Ihren Frauenarzt darauf an. Andere Warnhinweise sind ein plötzlich deutlich stärkerer Schmerz, Beschwerden, die sehr lange anhalten und eine hellrote vaginale Blutung, die den Mittelschmerz ergänzt. In einem dieser Fälle konsultieren Sie bitte zeitnah Ihren betreuenden Frauenarzt.