Eine Schwangerschaft dauert 40 Wochen. Das hört sich nach einem sehr langen Zeitraum an. Mit all den spannenden neuen Erfahrungen und Vorbereitungen steht die Geburt allerdings sehr schnell vor der Tür. Werden Sie im Krankenhaus oder im Geburtshaus entbinden? Wenn eine von beiden Möglichkeiten der Fall ist, sollten Sie drei bis vier Wochen vor Ihrem errechneten Geburtstermin damit anfangen, Ihre Kliniktasche zu packen. Die Wehen setzen oft überraschend ein oder Ihre Fruchtblase platzt unerwartet. In dieser Situation alle Sachen zu packen, bedeutet unnötigen Stress für Sie und Ihren Partner. Wir helfen Ihnen beim Packen und haben aus dem Erfahrungsschatz vieler Mütter eine Checkliste für Sie zusammengestellt. Sie können auch zwei Taschen packen. Eine unmittelbar für den großen Tag und eine, mit Kleidung für Sie und Ihr Baby, die Ihr Partner oder ein anderes Familienmitglied später mitbringt.
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Checkliste für die Kliniktasche
- Kulturbeutel, gefüllt mit Ihren persönlichen, täglichen Hygieneartikeln wie Zahnbürste, Zahnpasta, Gesichtsreiniger, Creme, Haarbürste, eventuell Haargummis, Deo, Duschgel, Shampoo, eventuell Intimwaschlotion, Lippenpflege
- Kontaktlinsenzubehör und Brille, denn unter den Wehen kann das Tragen von Kontaktlinsen unangenehm werden.
- Bademantel, Strickjacke oder ein ähnliches Kleidungsstück, das sich zum schnellen Umziehen für drinnen und draußen eignet. Eine Geburt kann sich hinziehen und Sie wechseln eventuell von Zimmer zu Kreißsaal und möchten zwischendurch noch Treppensteigen, um die Wehen anzuregen. Auch ein Spaziergang im Garten lenkt ab.
- Weite T-Shirts oder Hemden, die vorne aufgeknöpft werden können und mindestens bis zum Oberschenkel reichen. So fühlen Sie sich immer angezogen, aber eine Untersuchung ist trotzdem einfach möglich.
- Bequeme Hosen für die Anfangsphase, eventuelle Spaziergänge und für die ersten Tage im Wochenbett. Achten Sie besonders darauf, dass kein Bund auf den Bauch und auf eine möglicherweise nötige Kaiserschnittnarbe drückt.
- Je nach Wetter dicke Socken, die Ihnen ein Gefühl der Gemütlichkeit vermitteln.
- Hausschuhe zum Hineinschlüpfen für alle Wege im Geburtshaus und vor allem im Krankenhaus.
- Handtücher und Einmalwaschlappen, denn besonders Letztere sind hygienisch und praktisch für das Duschen und Waschen des Intimbereichs nach der Entbindung.
- Getränke und Snacks, falls Ihr Nachwuchs sich Zeit lässt. Die einen werdenden Mütter bevorzugen Nüsse, die anderen einen Schokoriegel. Bringen Sie mit, was Ihnen gut tut.
- Auch andere Seelenstreichler, wie Duftöl, Massageöl, einen bestimmten Badezusatz oder Musik zur Entspannung (oder zum Anfeuern) sollten Sie in Ihre Kliniktasche packen. Je wohler Sie sich fühlen, desto entspannter läuft die Entbindung ab.
- Sehr wichtig ist auch der Fotoapparat! Diese wertvollen Momente im Bild festgehalten zu haben, wird später für Sie und Ihr Kind unbezahlbar sein.
- Falls Sie sich darauf konzentrieren können, packen Sie ein Buch oder eine Zeitschrift für langweilige Wartephasen ein.
- Persönliche Papiere: Vergessen Sie bitte Ihren Mutterpass und die Versichertenkarte nicht. Eventuell brauchen Sie auch die Einweisung des Frauenarztes noch, falls Sie diese nicht bereits bei der Anmeldung abgegeben haben. In vielen Kliniken können Sie das Neugeborene direkt standesamtlich anmelden. Dazu benötigen Sie die Personalausweise der Eltern und das Familienstammbuch, wenn Sie verheiratet sind. Sind Sie ledig, packen Sie Ihre Geburtsurkunde und Ihren Ausweis, dazu ggf. die Vaterschaftsanerkennung ein. Ausländische Staatsangehörige benötigen ihren Reisepass und die Geburtsurkunde.
- Für die ambulante Geburt dürfen Babykleidung (Body, Strampler, Jacke, Mütze, Söckchen) und Autositz oder Kinderwagen (ggf. mit warmem Fußsack) nicht fehlen. Bringen Sie für sich selbst bequeme Kleidung mit, die Ihnen ungefähr in der Mitte der Schwangerschaft gepasst hat.
Fortsetzung der Liste für die Zeit nach der Entbindung
Viele frischgebackene Mamas bleiben noch wenige Tage im Krankenhaus, um sich an Ihr Neugeborenes zu gewöhnen und die ersten Hindernisse als Eltern zu meistern.
Für diese Mütter geht die Checkliste hier weiter:
- Schlafanzüge oder Nachthemden können gut gegen bequeme T-Shirts und Leggings oder Jogginghosen ausgetauscht werden. Denn zum Schlafen werden Sie wohl weniger kommen, stattdessen aber Besuch haben und sich etwas „angezogener“ wohler fühlen.
- Packen Sie Oberteile ein, die vorne zu öffnen sind, oder ziehen Sie sie zum Stillen einfach hoch.
- Bequeme Baumwollslips, in die auch die großen Binden für den Wochenfluss passen. Viele Kliniken stellen Ihnen Netzhöschen und Vorlagen zur Verfügung. Denken Sie daran, bequem geht vor!
- Jetzt kommen Ihre Still-BHs zum Einsatz. Zwei reichen für den Anfang, bis sich die Größe Ihrer Brust nach dem Milcheinschuss eingespielt hat. Stilleinlagen bieten die meisten Kliniken an. Wenn Sie kein Wegwerfmaterial mögen, bringen Sie Ihre eigenen Baumwoll- oder Seideneinlagen mit.
- Halsbonbons, falls Ihnen die Stimmbänder von einer „lauten“ Geburt noch wehtun oder gegen einen kratzenden Hals in der trockenen Klinikluft.
- In der Klinik bekommt Ihr Baby Kleidung gestellt, aber für den Weg nach Hause packen Sie am besten je nach Jahreszeit einen Body, Söckchen, Strampler mit oder ohne Pulli, Jacke und Mütze ein. Windeln gibt es in der Klinik. Ein Spucktuch ist eventuell hilfreich für den Heimweg.
- Babyautositz oder Kinderwagen, eventuell mit warmem Fußsack, möchten viele Kliniken zum Abholen sehen. Sie sind sehr auf die Sicherheit Ihres Babys bedacht, so wie Sie auch.
- Kleidung für Sie selbst, die Ihnen bequem in der Mitte der Schwangerschaft gepasst hat.
Haben Sie Ihre Kliniktasche gepackt? Sollte doch etwas fehlen, haben Sie bestimmt ein freundliches Familienmitglied, das Ihnen aushilft oder etwas von zu Hause mitbringt. Wir wünschen Ihnen eine wunderschöne und unkomplizierte Geburt!
Checkliste in übersichtlicher Kurzform
Für die Geburt
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Nach der Entbindung
Für Ihr Baby
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