Rein rechnerisch sind Sie nun, in der 40. Schwangerschaftswoche, am Ende Ihrer Schwangerschaft angelangt. Der errechnete Geburtstermin beendet diese Woche. Ihr Baby interessiert sich wahrscheinlich nicht sonderlich für diesen Termin. Es kommt lieber auf die Welt, wenn es tatsächlich dafür bereit ist, und sucht sich seinen Geburtstag selbst aus. Nur circa vier Prozent der Kinder werden am zuvor errechneten Termin geboren. Ein sicheres Anzeichen für die beginnende Geburt ist entweder der Blasensprung mit oder ohne begleitende Wehen oder der Start der geburtsfördernden Wehen selbst. Das Warten wird Ihnen in der 40. SSW sicherlich schwerfallen. Sie haben nur noch den Wunsch, dass die Entbindung endlich beginnt und Sie Ihr ersehntes Baby in den Arm nehmen können.
Ihr Kind ist bereit
Die Entwicklung des Fötus ist abgeschlossen. Alle Organe arbeiten und die Lunge wartet auf ihre Entfaltung durch den ersten Atemzug bei der Geburt. Die Atemmuskulatur trainiert Ihr Kind schon jetzt. Macht der Gedanke an die nahe Entbindung Sie nervös? Fragen Sie sich, warum die Wehen bei Ihnen noch nicht begonnen haben, obwohl Sie schon in der 40. SSW sind? Positive Gedanken, Entspannung und Gelassenheit lassen Sie diese Zeit überstehen. Die Schwangerschaftshormone helfen Ihnen dabei. Konzentrieren Sie sich in dieser Schwangerschaftswoche auf das Tanken von Kraft und die Kommunikation mit Ihrem Baby. Es kann noch bis zu zwei Wochen dauern, bis sich Ihr Kind auf den Weg macht. Viele Schwangere übertragen besonders bei der ersten Schwangerschaft. Die Folgekinder sind oft pünktlicher.
Die 40. SSW, was bei Ihnen passiert
Die 40. SSW hat begonnen und Sie sind noch schwanger. Das ist kein Grund zur Aufregung, auch wenn es schwerfällt. Legen Sie die Beine hoch, nehmen Sie sich ein spannendes Buch, das zur Abwechslung einmal nichts mit Schwangerschaft und Geburt zu tun hat, und tauchen Sie in die Ruhe ein. Unterhalten Sie sich mit dem Baby in Ihrem Bauch. Sagen Sie ihm, dass Sie vollstes Vertrauen zu ihm haben und ganz sicher sind, dass es den perfekten Zeitpunkt für sein Erscheinen auf der Welt kennt. Ob das nun in der 40. SSW sein wird oder zehn Tage später. Sind Sie mit allen Vorbereitungen für den Familienzuwachs fertig? Ist der Gefrierschrank gefüllt für das Wochenbett? Sobald Sie den Kopf frei und alle To-do-Listen abgearbeitet haben, wird sich die nötige Ruhe für den Beginn der Geburt einstellen.
Wenn die Fruchtblase in der 40. Schwangerschaftswoche platzt
In vielen Filmen passiert genau das. Die hochschwangere Heldin steht in der 40. SSW an der Supermarktkasse oder wahlweise im Restaurant, wo sie auf ihren Tisch wartet, plötzlich macht es Plop und die Fruchtblase ist geplatzt. Ein riesiger Schwall Fruchtwasser ergießt sich auf den Boden, alle Umstehenden verfallen in Panik und rufen nach heißem Wasser und sauberen Handtüchern. Das Leben ist aber kein Film und so platzen die meisten Fruchtblasen zu Hause, wahrscheinlich sogar in der Nacht im Bett. Falls das Köpfchen des Fötus fest im Becken liegt, dichtet es eventuell den Geburtskanal ab und Sie spüren das Fruchtwasser nur langsam sickern. Vielleicht halten Sie es sogar erst für Urin. Was ist jetzt zu tun? Falls Ihr Frauenarzt Ihnen kürzlich versichert hat, dass der Kopf Ihres Kindes fest im Becken sitzt, können Sie sich entspannen. Organisieren Sie alles für die Abfahrt in die Klinik oder ins Geburtshaus. Duschen Sie noch einmal in Ruhe, essen Sie vielleicht etwas. Dann schnappen Sie sich Ihren Partner und Ihren gepackten Koffer und es geht los. Auch wenn Sie noch keine Wehen haben, sind Sie zu Hause nicht gut aufgehoben. Die Fruchtblase ist nicht mehr intakt. Das bedeutet, Ihr Kind ist nun aufsteigenden Infektionen ausgesetzt, wenn es nicht in den nächsten 24 Stunden zur Welt kommt.
Wenn das Köpfchen in der 40. SSW noch abschiebbar ist
Anders sieht der Fall aus, wenn der Kopf Ihres Kindes noch nicht fest im Becken sitzt. Dann geht das Fruchtwasser wahrscheinlich wirklich mit einem deutlichen Schwall ab und Sie sollten sich sofort hinlegen und einen Krankenwagen rufen. Der Liegendtransport in die Klinik oder das Geburtshaus ist nötig, weil die Gefahr besteht, dass die Nabelschnur vor den Kopf Ihres Babys in den Geburtskanal fällt und dort eingeklemmt wird. Der Fötus wird im Anschluss nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt und schwebt in Lebensgefahr.
Die 40. SSW, wie sich Ihr Baby entwickelt
Sie sind in der 40. Schwangerschaftswoche und in Ihrer Gebärmutter befindet sich ein vollständig entwickeltes, reifes Baby, das jeden Tag auf die Welt kommen kann. Es wiegt circa 3400 Gramm und hat eine Scheitel-Steiß-Länge von 51 bis 52 Zentimetern. Diese Werte können allerdings erheblich nach oben und unten abweichen. Solange Ihr Kind gesund ist, gibt es hier kein Problem. Der Fötus hat täglich mehr Haare auf dem Kopf und seine Fingernägel und Fußnägel sind in der 40. Schwangerschaftswoche relativ lang. Eventuell müssen Sie sie schon in den ersten Lebenstagen vorsichtig abzupfen, damit sich Ihr Neugeborenes nicht kratzt. Ärmchen und Beinchen werden jeden Tag runder, aber die richtigen Babyspeckringe entstehen erst außerhalb des Bauches. Ihr Kind schläft jetzt in der 40. SSW viel und sammelt seine Kräfte für die nahende Geburt und die anstrengenden ersten Wochen als Neugeborenes.
Tipps
Ungeborene Babys lassen sich nicht drängen. Probieren Sie es gar nicht erst. Lange Spaziergänge, warme Bäder, das Essen von Ananas und Co. sind in Ordnung, solange Ihnen diese Aktionen nicht die Kraft für die Geburt rauben. Versuchen Sie ruhig zu bleiben und sich abzulenken. Sprechen Sie zur Beruhigung mit Ihrer Hebamme, wenn Sie das Warten nicht mehr aushalten. Auch Ihren Frauenarzt sehen Sie bald öfter. Wenn der errechnete Termin verstrichen ist, werden Sie erst alle zwei Tage und dann täglich eine CTG-Kontrolle haben, um sicherzugehen, dass die Plazenta das Baby noch gut versorgt. Mit einer medikamentösen Einleitung oder gar einem Kaiserschnitt lassen sich die meisten Geburtshilfeteams noch circa zwei Wochen Zeit.
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