4. Schwangerschaftswoche (SSW)

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4. SSWDie dritte Schwangerschaftswoche stand ganz im Zeichen der Befruchtung der Eizelle durch die Samenzelle. Nun folgt die 4. SSW, die die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Schleimhaut der Gebärmutter zum Thema hat. Eine sichere Einnistung ist die unabdingbare Voraussetzung für eine stabile Schwangerschaft. Einige Frauen beobachten zum Zeitpunkt der Verankerung des zukünftigen Embryos in der Schleimhaut eine schwache Schmierblutung, die sogenannte Einnistungsblutung. Oft führt die Blutung zu Verwirrungen, da sie irrtümlich für eine frühe Menstruationsblutung gehalten wird.

Keine Schwangerschaft ohne Einnistung

Zunächst muss die befruchtete Eizelle aber den Weg durch den Eileiter bis zur Gebärmutter finden. Dort angekommen dauert es circa drei weitere Tage, bis die Einnistung beginnt. Ist die Schleimhaut im Uterus nicht hoch genug aufgebaut, findet die Eizelle keine Möglichkeit sich zu verankern und wird mit der nächsten Menstruationsblutung den Körper der Frau verlassen. Trotz einer erfolgreichen Befruchtung entsteht also keine Schwangerschaft. Erfolgt die Einnistung regelrecht, ist ein wichtiger Schritt zu einer stabilen Schwangerschaft getan. In der 4. SSW befinden Sie sich noch ganz am Anfang Ihrer Schwangerschaft. Die Hormonlevel sind relativ niedrig und oft mit einem Heimschwangerschaftstest im Urin noch nicht nachweisbar. Der Frauenarzt kann das Schwangerschaftshormon Beta-HCG allerdings bereits in dieser frühen Schwangerschaftswoche im Blut messen.

 

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Die hormonelle Vorahnung

Auch wenn Sie in dieser Schwangerschaftswoche eigentlich noch gar nicht sicher wissen können, dass Sie ein Baby erwarten, ahnen Sie vielleicht etwas. Hormone haben einen starken Einfluss auf den menschlichen Körper und verursachen eventuell schon in der Frühschwangerschaft Symptome wie Abgeschlagenheit, Übelkeit oder einen häufigen Harndrang.

Die 4. SSW, was bei Ihnen passiert

Wie bereits erwähnt verändert sich Ihr Körper schon in der 4. SSW. Ob Sie etwas davon bemerken, hängt sehr von Ihrer persönlichen Situation ab. Wenn Sie eine Schwangerschaft herbeisehnen, interpretieren Sie Zeichen, die Ihr Organismus Ihnen gibt, natürlich anders, als wenn Sie beruflich stark eingespannt sind und über ein Baby gar nicht nachdenken. Verantwortlich für viele Veränderungen in der Schwangerschaft ist das Gelbkörperhormon Progesteron. Es bremst zum Beispiel den Stoffwechsel, um Mutter und Kind vor Überlastung zu schützen. Sie fühlen sich jetzt wahrscheinlich oft müde und antriebslos. Ihr Darm reagiert mit einer Neigung zu Verstopfung. Ihre Gebärmutter wächst bereits erheblich und kann dabei einen ziehenden Schmerz in der Leistengegend verursachen. Auch Ihre Brüste wachsen und können sehr berührungsempfindlich sein.

Sie haben nicht alles in der Hand, was die gesunde Entwicklung Ihres Kindes angeht. Sie stehen aber in der Verantwortung, was den Konsum von Nikotin, Alkohol und Drogen angeht. Ihre Schwangerschaft befindet sich in der 4. SSW in einer sensiblen Phase. Spätestens jetzt sollten Sie bewusst auf das Rauchen verzichten. Streichen Sie alkoholische Getränke und jede Art von Drogen und Medikamenten aus Ihrem Leben, bevor Ihr Verhalten das Leben Ihres Babys nachhaltig beeinträchtigt.

Die 4. SSW, wie sich Ihr Baby entwickelt

Ihr Kind entwickelt sich in dieser Schwangerschaftswoche mit rasender Geschwindigkeit. Die befruchtete Eizelle ist in die Gebärmutter gewandert. Um sich einzunisten bricht der Embryo zunächst aus der Eihülle aus und verankert sich dann tief in der Schleimhaut, wo er Anschluss an Blutgefäße erhält. Über diese wird der Embryo mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Jetzt in der 4. SSW entstehen der Dottersack, die Fruchtwasserhöhle und die Plazenta (der Mutterkuchen).

Der Embryo hat eine ganz besondere Eigenschaft. Seine Zellen können sich noch zu jedem beliebigen Gewebe und Organ entwickeln. In dieser Schwangerschaftswoche ändert sich dies jedoch und die Embryonalzellen entscheiden sich für einen von drei Wegen der Weiterentwicklung.

Der Embryo setzt sich zukünftig aus drei Keimblättern zusammen:

  • dem Entoderm (inneres Keimblatt)
  • dem Mesoderm (mittleres Keimblatt)
  • dem Ektoderm (äußeres Keimblatt)

Momentan ist der Embryo noch sehr flexibel. Entsteht ein Schaden durch einen negativen Einfluss von außen, behebt der Körper das Problem ohne Folge. Ist er dazu nicht in der Lage, entwickelt sich das Kind nicht weiter und es folgt eine frühe Fehlgeburt. Mediziner sprechen vom Alles-oder-Nichts-Gesetz. Am Ende der 4. SSW bedeckt eine dünne Schicht der Gebärmutterschleimhaut den Embryo, die Fruchtwasserhöhle, den Dottersack und den Mutterkuchen. Die Einnistung war erfolgreich und die Hauptaufgabe Ihres Kindes ist nun das Wachstum. Der kleine Bewohner in Ihrem Bauch ist in dieser Schwangerschaftswoche circa einen halben Millimeter groß.

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Die Plazenta, ein ganz besonderes Organ

Das sich entwickelnde Baby erhält mit dem Mutterkuchen (der Plazenta) sein eigenes Organ zur Versorgung. Auch die Entsorgung aller Stoffwechselabfallprodukte erfolgt auf diesem Weg. In der Plazenta verlaufen die Blutgefäße von Mutter und Kind parallel zueinander. So werden Sauerstoff und Nährstoffe ausgetauscht, ohne dass sich das Blut vermischt. Auf diese Weise entsteht eine sogenannte Plazentaschranke, die das Baby vor einer Reihe an Infektionen und Schadstoffen schützt.

Trotzdem gelangen Stoffe wie Alkohol, Nikotin und Medikamente in das Blut Ihres Kindes. Hier ist also Vorsicht geboten. Nach der Geburt Ihres Babys wird die Plazenta geboren. Mit der Schwangerschaft ist auch ihre Funktion beendet.

Tipps

  • In dieser Woche ist es noch zu früh für einen Schwangerschaftstest. Warten Sie die nächste Woche ab. Dann können Sie sich auf das Ergebnis verlassen.
  • Bereiten Sie Ihren Partner darauf vor, dass Sie in den nächsten Wochen emotional eher unausgeglichen sein könnten. Der werdende Vater hat so die Chance, für Entspannung zu sorgen.
  • Nehmen Sie Medikamente nur nach Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme ein. Diese Regel gilt auch für frei verkäufliche Produkte und Naturheilmittel.
  • Unerwartete Symptome wie starke Schmerzen im Unterbauch oder starke Kreislaufprobleme sind ein Fall für den Frauenarzt. Nicht jede Schwangerschaft nistet sich an der richtigen Stelle ein. Ist der Embryo im Eileiter stecken geblieben, ist eine frühe Diagnose der Eileiterschwangerschaft sehr wichtig.