31. Schwangerschaftswoche (SSW)

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31. SSWLangsam geht es auf die Zielgerade in Richtung Geburt. Die 31. Schwangerschaftswoche bringt eventuell die nächste Vorsorgeuntersuchung mit dem dritten großen Ultraschall. Die Untersuchung ist für den Zeitraum zwischen der 29. und der 32. Schwangerschaftswoche empfohlen. Mittlerweile ist es nicht mehr möglich, den Fötus komplett auf den Monitor zu bekommen. Der Frauenarzt untersucht und vermisst Ihr Baby Stück für Stück. In der 31. SSW steht bei der Ultraschalluntersuchung das Wachstum des Kindes im Mittelpunkt. Per Umfang von Kopf und Bauch ergänzt um die Länge des Oberschenkelknochens, ermittelt der Arzt die Maße Ihres Kindes. Das Gewicht ist dabei nur hochgerechnet und kein exakter Wert. Die Ergebnisse werden im Anschluss mit den Durchschnittswerten auf Normkurven, auch Perzentilenkurven genannt, verglichen. Weicht der Fötus auffällig weit nach oben oder unten ab, wird der Ultraschall zeitnah wiederholt werden, um die weitere Entwicklung zu beobachten und gegebenenfalls abzuklären, welche Ursache der Symptomatik zugrunde liegt. Ein weiterer wichtiger Punkt der Untersuchung ist die Funktion der Organe. Besonders die Funktion des Herzens wird erneut beurteilt. Sitzt die Plazenta am richtigen Platz? Bedeckt sie den Muttermund von innen (Plazenta praevia) besteht die Gefahr von Blutungen unter der Geburt oder eine Spontangeburt ist von vornherein unmöglich. In diesem Fall wird Ihr Frauenarzt einen Kaiserschnitt mit Ihnen planen.

Weitere Inhalte der Vorsorgeuntersuchung

Der Ultraschall ist sicherlich der spannendere Teil der Vorsorgeuntersuchung für Sie. Sie haben Ihr Kind lange nicht mehr gesehen und können es kaum noch erwarten, es endlich in Ihren Armen zu halten. Trotzdem gehören auch Dinge wie die Gewichtskontrolle, die Messung Ihres Blutdrucks sowie Untersuchungen von Urin und Blut zu dieser Vorsorge.

Sie kennen sich nach den vielen vergangenen Monaten mit der Routine aus. Neu ist in der 31. SSW der Bluttest auf Hepatitis B. Falls Sie das Virus in sich tragen, können Sie Ihr Baby unter der Geburt infizieren und es der Gefahr einer chronischen Leberentzündung aussetzten. Wird das Neugeborene direkt nach der Geburt geimpft, kann die Ansteckung verhindert werden.

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Die 31. SSW, was bei Ihnen passiert

In dieser Schwangerschaftswoche bereiten sich Ihre Brüste intensiv auf das Stillen vor. Sie werden schwerer und die Vorhöfe der Brustwarzen lagern mehr Pigmente ein. Die Milch bildenden Zellen bilden kleine Knoten oder Unregelmäßigkeiten in der Brust, die Sie tasten können. Die Venen werden deutlich sichtbar, da die Durchblutung der Brüste zunimmt. Die kleinen Talgdrüsen, die um die Warzen angeordnet sind, schwellen etwas an. Bei den meisten Schwangeren ist in der 31. SSW Vormilch (Kolostrum) zu beobachten. Diese erste Milch für das Neugeborene ist gelblich, süß und vollgepackt mit wertvollen Abwehrstoffen für das Immunsystem Ihres Kindes. Kinderärzte bezeichnen das Kolostrum auch gerne als die „erste Schluckimpfung“ des Babys.

Ein Booster für das Immunsystem

Bevor Ihr Kind nach der Geburt das Kolostrum erhält, gibt es in der 31. SSW noch in der Gebärmutter einen Schub für das Immunsystem des Fötus. Je besser Ihre Abwehrkräfte ausgebildet sind, desto effektiver wird Ihr Baby geschützt. Sie geben Antikörper gegen Krankheiten weiter, die Sie selbst durchgemacht haben oder gegen die Sie eine Impfung erhalten haben. Auf der anderen Seite ist die Plazenta in der 31. SSW auch durchlässiger für Viren und Bakterien aus dem mütterlichen Blut. Fühlen Sie sich krank, gehen Sie lieber einmal zu oft zum Arzt.

Die 31. SSW, wie sich Ihr Baby entwickelt

Wieder ist eine Schwangerschaftswoche vergangen und der Fötus hat an Gewicht und an Länge zugelegt. Die aktuellen Maße sind circa 1600 Gramm Körpergewicht und 41 bis 42 Zentimeter Scheitel-Fersen-Länge.

Das Wachstum verlangsamt sich gegen Ende der Schwangerschaft etwas. Sie fühlen wahrscheinlich weniger Aktivität in Ihrem Bauch, da der Platz zum Turnen knapp wird. Circa 75 Prozent der Kinder liegen in dieser Schwangerschaftswoche bereits mit dem Kopf nach unten in der Schädellage. Eine Garantie für die Geburt ist das in der 31. SSW allerdings noch nicht. Ihr Baby schläft zurzeit viel und träumt dabei. Es entwickelt bereits ein Schlafmuster wie ein Neugeborenes. Im Wachzustand beschäftigt es sich mit seinen Händchen, trainiert die Atemmuskulatur und trinkt circa einen halben Liter Fruchtwasser am Tag. Die Nieren verarbeiten das Fruchtwasser und sind mit zunehmender Reife immer besser dazu in der Lage, den Urin zu konzentrieren.

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Die Lunge reift

Die Lunge entwickelt sich um die 31. Schwangerschaftswoche herum einen entscheidenden Schritt weiter. Sie steigert die Surfactant-Produktion erheblich. Dieses Sekret verhindert den Kollaps der Lunge, wenn sie einmal mit Luft gefüllt ist. Ein Frühgeborenes, das in der 31. SSW auf die Welt kommt, hat so eine verbesserte Chance, ohne maschinelle Beatmung zurechtzukommen. Surfactant kann zusätzlich als Medikament über den Beatmungstubus verabreicht werden und das Frühgeborene stabilisieren.

Tipps

Wie sieht es bei Ihnen in der 31. SSW mit der Geburtsvorbereitung aus? Einen klassischen Kurs haben Sie wahrscheinlich schon besucht, aber es gibt heute verschiedene Ansätze zum Thema Geburt. Die sogenannte Haptonomie ist einer davon. Es handelt sich hierbei um die Lehre von der Berührung aus dem Griechischen. Die Kurse in Geburtshäusern und Kliniken richten sich besonders an die werdenden Väter. Sie haben die Möglichkeit zu lernen, sich ganz auf die Wahrnehmung des Babys einzulassen. Das fördert die Bindung zwischen Vater und Kind schon lange vor der Geburt. Für die Mutter ist der Kontakt zu ihrem ungeborenen Kind selbstverständlicher. In der 31. SSW sind der Tastsinn und die Gefühle des Babys weit entwickelt. Es ist in der Lage, Kontakt mit seinen Eltern über die Berührung des Bauches aufzunehmen. Der optimale Zeitpunkt für einen Haptonomiekurs ist also in dieser Schwangerschaftswoche. Genießen Sie die ersten verbindenden Elterngefühle bei so einer emotionalen Erfahrung.

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