Sie nähern sich mit großen Schritten dem Ende des sechsten Monats. In der 24. Schwangerschaftswoche hätte Ihr Baby als extrem Frühgeborenes bereits eine Überlebenschance. Trotzdem ist es natürlich weiterhin besser in Ihrem Bauch aufgehoben. Sollten doch Komplikationen auftreten, die eine Entbindung in der 24. SSW erfordern, sind Sie in einem Perinatalzentrum am besten aufgehoben. Dort haben die Ärzte Erfahrung mit extremen Frühgeburten und es steht eine Intensivstation für Früh- und Neugeborene zur Verfügung. Babys, die so viele Wochen zu früh auf die Welt kommen, benötigen Wärme und eventuell zusätzlichen Sauerstoff in der Atemluft. Maschinelle Beatmung oder eine Unterstützung der Atmung ist möglicherweise über einige Wochen erforderlich. Frühgeborene werden in Inkubatoren (Brutkästen) untergebracht und alle lebenswichtigen Funktionen werden per Monitor überwacht. Eltern, die sich in dieser schwierigen Situation befinden, erhalten Unterstützung vom gesamten Team der Intensivstation. Es ist sehr wichtig, dass sie Ängste abbauen können, um ganz für ihr Kind dazusein. Der gute Kontakt zwischen einem Frühchen und seinen Eltern trägt entscheidend zu einer positiven Entwicklung des Babys bei. Sobald das Kind stabil genug ist, darf es seinen Eltern beim sogenannten „Känguruhen“ auf die nackte Brust gelegt werden. Diese Nähe stabilisiert den Kreislauf des Babys und senkt oft sogar den Sauerstoffbedarf. Auch den Eltern tut diese neue Art der Bindung zu ihrem Kind gut.
Die 24. SSW, was bei Ihnen passiert
Woche für Woche rundet sich Ihr Bauch weiter und Sie sind erstaunt, wie sehr Ihr Bauchumfang an Zentimetern bereits zugenommen hat. In der 24. SSW haben Sie sich bereits daran gewöhnt, Ihr Baby regelmäßig zu spüren. Sie werden in die Rippen oder in die Blase getreten und Ihr Bauch beult sich in alle Richtungen aus. Oft ist es der Po des Babys, der nach außen hin zu sehen ist.
Viele Frauen haben in dieser Schwangerschaftswoche mit Dehnungsstreifen zu kämpfen. Haben Sie die Veranlagung zu einem schwachen Bindegewebe geerbt, nützt leider auch die intensive Hautpflege mit Öl nur bedingt etwas.
Wenn der Bauch hart wird
In der 24. SSW machen Sie eventuell die Erfahrung, dass Ihr Bauch ab und zu hart wird. Nach einigen Sekunden lässt das Gefühl wieder nach. Es handelt sich noch nicht direkt um Übungswehen, sondern um reaktive Kontraktionen der Gebärmutter aufgrund von Wachstumsschüben des Fötus, körperlicher Anstrengung Ihrerseits oder Blähungen des Darms. Gefährlich sind diese Episoden nicht. Sie lösen keine muttermundwirksamen Wehen aus und Ihr Baby liegt sicher in der schützenden Fruchtblase.
Muskelkrämpfe in der 24. SSW
Eine typische Nebenwirkung der Schwangerschaft ist zu dieser Zeit der nächtliche Wadenkrampf. Es ist sehr schmerzhaft, wenn sich die Muskulatur plötzlich zusammenzieht und Sie so aus dem Schlaf hochschrecken. Eine unausgeglichene Verteilung von Magnesium und Kalzium in Ihrem Körper ist dafür verantwortlich. Einen Krampf bekämpfen Sie am besten, indem Sie den Muskel dehnen. Bei einem Wadenkrampf fassen Sie Ihre Zehen und ziehen sie zu sich heran. Drücken Sie die Ferse nach unten und Sie werden merken, wie der Krampf sich löst. Am folgenden Tag leiden Sie eventuell noch unter Muskelkater der betroffenen Wade. Treten die Beschwerden sehr häufig auf, besprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt, ob die Einnahme von Kalzium oder Magnesium angezeigt ist.
Die 24. SSW, wie sich Ihr Baby entwickelt
In dieser Schwangerschaftswoche bringt Ihr Baby ein Gewicht von circa 600 Gramm auf die Waage und hat eine stolze Länge von ungefähr 30 Zentimetern. Die Länge wird weiterhin vom Scheitel bis zur Ferse gemessen.
Einen Schub in ihrer Entwicklung macht in der 24. SSW die Lunge. Sie liegt im Vergleich mit den anderen Organen zeitlich am weitesten zurück. Auch das Gewicht Ihres Kindes nimmt in dieser Woche deutlich zu, während sich das Längenwachstum etwas verlangsamt. Die Haut wird immer dicker und lagert in der 24. SSW vermehrt Keratin und Fett ein, um eine Wasser abweisende Schutzschicht zu bilden. Die Knochen lagern weiterhin Kalzium ein und werden fester. Der Fötus verfügt bereits über Fingernägel und Zehennägel.
Der Fötus passt sich einem Rhythmus an
Um die 24. SSW herum entwickelt Ihr Baby langsam eine innere Uhr. Seine Schlafphasen und die Zeiten, zu denen es wach ist, werden regelmäßiger. Leider passt sich Ihr Kind nicht unbedingt Ihrem Rhythmus an, sondern ist im Gegenteil eher dann wach, wenn Sie sich gerade ausruhen möchten. Sind Sie aktiv, wiegt das Schaukeln Ihr Baby oft in den Schlaf. Platz zum Turnen ist in dieser Schwangerschaftswoche noch genug im Bauch. Der Fötus macht sich so regelmäßig bemerkbar und zeigt Ihnen, dass alles in bester Ordnung ist. Das beruhigt die meisten werdenden Mütter ungemein.
Hallo Papa, hier bin ich
Im sechsten Monat hat Ihr Kind schon eine starke Präsenz in Ihrem Leben. Der werdende Vater und andere Familienmitglieder können das Baby von außen fühlen und seine Bewegungen sehen. Selbst Interaktion ist schon in einem gewissen Rahmen möglich. Der Fötus reagiert auf Ansprache und Berührungen. Im Laufe der nächsten Wochen wird der Platz im Bauch immer enger für Ihr wachsendes Kind und seine Turnstunden wird es dann notgedrungen einschränken.
Tipps
Ab der 24. Schwangerschaftswoche steht der zweite Antikörper-Suchtest an, um eine eventuelle Rhesusunverträglichkeit festzustellen. Der erste Test erfolgte zu Beginn der Schwangerschaft. Fehlt der Mutter der Rhesusfaktor, das Kind besitzt ihn aber, kann es bei einem Blutkontakt unter der Geburt zu einer Sensibilisierungsreaktion kommen. Wird die Frau erneut schwanger und ist das Baby ebenfalls positiv für den Rhesusfaktor, besteht die Gefahr, dass das mütterliche Immunsystem den Fötus abstößt. Abhilfe schafft die Rhesusprophylaxe, die ähnlich wie eine Impfung funktioniert und ab der 28. Schwangerschaftswoche bzw. nach der Geburt gegeben wird.
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