21. Schwangerschaftswoche (SSW)

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21. SSWIhre Schwangerschaft schreitet voran und in der zweiten Hälfte scheinen die Wochen noch schneller zu vergehen als zu Beginn. Ihr Baby hat in der 21. SSW viel zu tun. Es schlägt Salto, tritt und boxt. Einige Bewegungen sind sogar von außen zu beobachten. Ihr Partner und die großen Geschwister werden begeistert sein. Auch für sie wird das neue Familienmitglied immer besser vorstellbar. In der Medizin werden daher die nächsten 20 Schwangerschaftswochen Konkretisierungsphase genannt. Sie werden ruhiger und zuversichtlicher, was Ängste um Ihr Baby angeht. Allerdings wandern Ihre Gedanken in dieser Schwangerschaftswoche immer häufiger zur Geburt und der Zeit danach.

Die 21. SSW, was bei Ihnen passiert

Wie nicht anders zu erwarten nehmen Sie in dieser Schwangerschaftswoche weiter zu. Circa 0,5 bis 1 Kilogramm werden es sein. Achten Sie jetzt besonders darauf, sich fit zu halten. Wenn Sie regelmäßig Ausdauersport oder leichte Gymnastik betreiben, halten Sie Ihren Körper in Form und bereiten ihn gleichzeitig auf die anstrengende Geburt vor. Ihr Baby profitiert auch von der Bewegung. Das sanfte Schaukeln des Bauches stimuliert seinen Lagesinn und beruhigt es gleichzeitig. Beachten Sie ein paar Punkte beim Sport. Ihr Puls sollte zum Beispiel unter 140 Schlägen pro Minute bleiben, um die Sauerstoffversorgung des Babys nicht einzuschränken. Besorgen Sie sich gute Turnschuhe, die Ihre Gelenke optimal unterstützen. Die Schwangerschaftshormone lockern die Bänder, was sie anfälliger für eine Überdehnung durch Umknicken macht. Deshalb fühlen Sie sich ab der 21. SSW wahrscheinlich auch in Ballerinas wohler als in Schuhen mit hohen Absätzen. Haben Sie keine Zeit für ein ausführliches Training, tut es auch ein Abendspaziergang um den Block oder eine gelegentliche Runde im Pool. Solange Sie in Bewegung bleiben, werden Sie nach der Geburt auch Ihr Normalgewicht wiederbekommen. Achten Sie darauf, sich bei Bodenübungen nicht zu lange auf den Rücken zu legen. Die Gebärmutter mit Ihrem Baby und dem Fruchtwasser ist in der 21. SSW schon so schwer, dass sie die untere Hohlvene abdrücken kann, was eventuell Schwindel und Unwohlsein aufgrund von Durchblutungsstörungen nach sich zieht.

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Der Beckenboden ist im Stress

Wenn Sie aufrecht stehen, liegt das ganze neue Gewicht Ihrer Schwangerschaft direkt auf dem Beckenboden. Der Beckenboden besteht aus verschiedenen Muskelsträngen, die in mehreren Schichten um den Ausgang der Harnröhre, den Ausgang der Scheide und den Ausgang des Enddarms angeordnet sind. Sie tragen das Gewicht der Bauchorgane und verhindern, dass Urin und Stuhlgang unwillkürlich abgehen. In der Schwangerschaft trägt der Beckenboden mehr und mehr zusätzliches Gewicht durch die wachsende Gebärmutter, den Fötus und das Fruchtwasser. Ab der 21. SSW steigt die Gefahr, dass die Muskulatur überlastet wird und hohem Druck nicht mehr standhält. Dieses Problem wird als Stressinkontinenz bezeichnet und bedeutet, dass bei plötzlicher ausgeprägter Belastung des Beckenbodens durch Niesen oder Husten etwas Urin abgehen kann. Heben Sie schwere Kisten oder ein Geschwisterkind, kann das den Beckenboden ebenfalls überfordern. Lassen Sie sich von Ihrer Hebamme zeigen, wie Sie die Muskulatur trainieren können, um das Problem zu minimieren. Es hilft zum Beispiel, über die Schulter nach hinten zu niesen oder zu husten und dabei den Beckenboden fest anzuspannen. Nach der Geburt gibt sich die Stressinkontinenz wieder und Sie brauchen auch keine Angst davor zu haben, dass Sie Fruchtwasser verlieren.

Vormilch und andere Flüssigkeiten

Wie der Bauch wachsen auch Ihre Brüste weiter. Vielleicht beobachten Sie schon seit Wochen etwas Vormilch. Das gelbe Kolostrum tritt unterschiedlich früh auf und zeigt, dass das Stillen schon in Vorbereitung ist. Die Menge während der Schwangerschaft sagt allerdings nichts über Ihre spätere Fähigkeit zu stillen aus.

Eine weitere wichtige Körperflüssigkeit ist das Vaginalsekret. Durchsichtiger wässriger Ausfluss ist in der Schwangerschaft völlig normal. Verändert sich aber unerwartet die Farbe des Sekrets zu gelblich-grün oder gräulich, sollte der Frauenarzt eine Infektion ausschließen. Handelt es sich um einen Pilz, ist die Behandlung unproblematisch und es besteht keine Gefahr für Ihr Kind. Im Fall einer bakteriellen Infektion drohen ein vorzeitiger Blasensprung und eine Ausbreitung der Infektion auf das Baby. Eine rasche ärztliche Behandlung ist dringend angezeigt.

Wasser befindet sich in der 21. SSW oft nicht nur in der Fruchtblase, sondern lagert sich auch gerne in den Händen und Füßen ein. Besprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt ob Kompressionsstrümpfe angebracht sind und legen Sie regelmäßig die Beine hoch. Akupunktur ist ebenfalls eine Option, die eventuell sogar Ihre Hebamme beherrscht.

Die 21. SSW, wie sich Ihr Baby entwickelt

Ihr Baby hat in dieser Schwangerschaftswoche zwei Hauptaufgaben, Sport und Schlafen. Das Wachstum erledigt es schon nebenher. Gestalten Sie Ihren Tagesablauf so erholsam und geregelt wie möglich. Essen und schlafen Sie regelmäßig. Dann ist auch der Fötus entspannt. Er schläft und turnt allerdings nicht unbedingt synchron zu Ihnen. Oft wiegt ihn Ihre Aktivität in den Schlaf, und sobald Sie sich abends ins Bett legen, gehen die Purzelbäume los.

Der Fötus wiegt in der 21. Schwangerschaftswoche circa 360 Gramm und hat eine Scheitel-Fersen-Länge von 26 bis 27 Zentimetern erreicht. Der Platz in der Gebärmutter wird schon kleiner. Versuchen Sie einmal, den Rücken Ihres Kindes in Ihrem Bauch zu ertasten. Ihr Baby bekommt Wimpern und Augenbrauen. Die Nägel an Fingern und Zehen bedecken das Nagelbett. Das Gehirn entwickelt sich weiter und zeigt in der 21. SSW seine ersten Furchen. Es sind erste Reflexe zu beobachten.

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Tipps

  • Ihr Baby bekommt in der 21. SSW schon sehr viel mit von dem, was um es herum passiert. Sprechen Sie viel mit Ihrem Kind. Singen Sie oder lesen Sie vor. Legen Sie die Hand auf Ihren Bauch und tasten Sie nach den kleinen Füßen, die sich bald von innen gegen Ihre Hand legen werden. Der Fötus reagiert auf Reize und entwickelt sich zu einem kommunikativen Wesen.